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1. Bd. 2 - S. 150

1911 - Leipzig : Wiegandt
Kriegsmacht durch die Streitkräfte Deutschlands unentgeltich zu vergrößern. Deshalb ward die Einführung der Conscription*) in allen verbündeten Staaten ein Grundsatz des Bundes; deshalb mußten alle deutschen Völker in allen Kriegen Frankreichs, wie ungerecht und für Deutschland gleichgültig sie auch waren, kämpfen und bluten, deshalb mußte das empörende Trauerspiel des Bruder-Krieges die Geschichte Deutschlands schänden, und deshalb erhielten in den kärglichen Stunden des Friedens alle deutschen Staaten französische Besatzungen und französische Befehlshaber. Um diesen unermeßlichen, ununterbrochenen Aufopferungen gewachsen zu seyn, mußte die Macht der verbündeten Fürsten vergrößert werden. Billig hätte dieß ans den Mitteln des Protectors geschehen sollen, allein hiervon kann die Geschichte auch kein Beispiel ausweisen. Bequemer geschahe dieß aus fremden Mitteln. Der größte Theil der deutschen Regenten ward den wenigem verbündeten Fürsten zur Verstärkung ihrer Finanzen und ihrer Hülfsmittel Preis gegeben, deutsche Fürsten wurden aus den Trümmern ihrer Brüder für fremde Macht verstärkt. Wo dieß noch nicht genügte, da ward das Vermögen der Unterthanen zur freien Willkühr angewiesen . . . Gleichgültigkeit für das Glück der Unterthanen war daher dritter H a n p t g r n n d f a tz des rheinischen Bundes2). . . . Gränzenlose, ungebändigte, blinde Abhängigkeit vom Willen des Proteetors und dagegen eben so sreies Schaltungsrecht über Leben, Glück und Vermögen der Unterthanen war ein . . . vierter Hauptgrundsatz . . . Ein solches Scepter konnte nur geführt werden, so lange die deutschen Fürsten getrennt von einander gehalten wurden; ... aus dem Bundestage würde der Unwille über solche Behandlung sich ausgesprochen haben, in Beschwerden . . . und in vereinigte Unzufriedenheit übergegangen feyn. Deutschland und deutsche Fürsten durften daher keinen Vereinignngspunkt haben, sondern die verbündeten Staaten mußten ganz getrennt und isolirt gegen einander stehen — war der fünffte . . . Allein auch das deutsche Volk sollte aufhören, die Bundesvölker sollten feine Deutschen mehr seyn — dieß war der sechste Grundsatz des Bundes. Der deutsche Name erweckt in jedem edleren Gemüthe ein freies, himmlisches Gefühl , verhaßt mußte er dem Unterdrücker Deutschlands seyn, zerstört alles werden, was an gemeinsames Vaterland, gemeinsamen Ursprung, gemeinsames Interesse erinnerte. Nicht einmal den Namen des deutschen Bundes erhielt dieser Bund . . . Noch fennt die Geschichte fein Gegenstück einer solchen Völferhöhnung, einer Despotie dieser Art. — Einem durch Handel, Gewerbe und Künste reichen, sich fühlenden Volfe sann ein solches Joch nicht auferlegt werden. Nur derjenige der in feiner Heimath nichts zu verlieren hat, läßt sich willig in jeden Krieg schleppen. Zerstörung der deutschen National - Wohlhabenheit ward daher der siebente Grundsatz des Bundes . . . Allein auch ein durch Wissenschaften, geistige Bildung und Verfassung geadeltes Volf erträgt mit blinder Hingebung fein Joch, sondern ergreift diese erste Gelegenheit es abzuschütteln. Zum achten Grundsatz des rheinischen Bundes ward es daher, deutsche Geistesbildung, deutsche freie Verfassungen zu beschränken, den deutschen Geist abzustumpfen, auf daß nie ein Herrmann erwache. Aber auch diese Herrschaft befriedigte des Herrschers Herrschsucht noch nicht; Deutschland war längst in seinen Dekreten zur künftigen Jneorporation in Frankreich bestimmt. Durch Einführung der französischen Verfassung, des französischen J) Das gesetzlich geregelte System der Aushebung auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht. *) Dies dürste ein zu hartes Urteil sein, vgl. die Briese Napoleons an seinen Bruder, den König Jerome!

2. Bd. 2 - S. 165

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 165 — einzureichen und durch eine pünktliche und gewissenhafte Befolgung dieses Ansinnens unangenehmen Maaßregeln zuvorzukommen. Sign. Leipzig, den 14. Nov. 1806. (L. s.) Der Rath zu Leipzig. (Poppe, a. a. D.) 14. Verhängung des Blockadezustandes über England. 1806. „Auszug aus den Beschlüssen der Staats-Canzley. In Unserm Lager zu Berlin den 21. Nov. 1806. Wir, Napoleon, Kayser der Franzosen und König von Italien, in Erwägung, 1) Daß England das von allen civilisirten Ländern befolgte Völkerrecht nicht annimmt; 2) Daß es jedes, einem feindlichen Staate angehörige Individuum als Feind behandelt, und diesem zufolge nicht nur die Mannschaft der zum Kriege gerüsteten, sondern auch der Handels- und Kausfarthey = Schiffe, und selbst Handels * Bediente, und Kaufleute, die in Handels-Angelegenheiten reisen, zu Kriegsgefangenen macht; 3) Daß es über Handels-Fahrzeuge und Waaren, so wie über das Eigenthum von Privatleuten das Eroberungsrecht ausdehnt, welches nur auf dasjenige, so dem feindlichen Staate gehört, angewendet werden kann; 4) Daß es auf nicht befestigte Städte und Handelshäfen, so wie auf Einläße und Mündungen von Flüssen das Recht der Blokade erstreckt, welches nach Vernunft und von allen Völkern angenommenem Gebrauch, nur auf befestigte Plätze anwendbar ist; Daß es Plätze für blokirt erklärt, vor welchen es nicht ein einziges Kriegsschiff hält, obgleich ein Platz nur dann blokirt seyn kann, wenn er dergestalt besetzt ist, daß man nicht ohne große Gefahr sich ihm zu nähern wagen darf; Daß es sogar solche Oerter in Blokadezustand erklärt, die es mit seiner ganzen vereinigten Macht zu blokiren nicht im Stande wäre, als ganze Küsten und ein ganzes Reich; 5) Daß dieser ungeheure Misbrauch des Blokade-Rechts keinen andern Zweck hat, als alle Gemeinschaft zwischen den Nationen zu verhindern, und den Handel, so wie die Industrie Englands auf den Ruin der Betriebsamkeit und des Handels des festen Landes zu erheben; 6) Daß, da dieses die augenscheinliche Absicht Englands ist, jeder, der an dem festen Lande Handel mit Englischen Waaren treibt, dessen Absichten begünstigt und sein Mitschuldiger wird; 7) Daß dieses, der ehemaligen barbarischen Zeiten würdiges Betragen Englands, dieser Macht, aus Unkosten aller andern, Vortheilhaft gewesen ist; 8) Daß aus dem Rechte der Natur die Befugniß erfolgt, dem Feinde eben die Waffen, deren er sich bedient, entgegen zu fetzen, und ihn auf die nämliche Art zu bekämpfen, wie er verfährt, sobald er alle Begriffe von Gerechtigkeit und alle liberalen Gesinnungen verkennt, die der Civilisation ihr Daseyn verdanken; Haben beschlossen, auf England alle jene Maaßregeln anzuwenden, die es in feiner See-Gesetzgebung angenommen hat . . . Diesem zufolge haben Wir verordnet und verordnen: Art. I. Die Brittischen Inseln sind in Blokadezustand erklärt.

3. Bd. 2 - S. 452

1911 - Leipzig : Wiegandt
führen will; wenn man den Krieg haben will, läßt man es alsdann dem Gegner möglichst kurze Zeit, etwa vierundzwanzig Stunden zuvor wissen. Indem Preußen die Verhandlungen abbrach, ohne auf seine erklärten Absichten zu verzichten, betrat es den Weg der Gewalt." b) „Der österreichisch-preußische Conflict." 7. April. „Was gegenwärtig wieder droht, ist ein Krieg Preußens gegen Oesterreich, Deutscher gegen Deutsche, und sein Ziel gilt nichts weniger als der Verwirklichung einer erhabenen nationalen Idee, eines großen deutschen Gesammtinteresses, sondern dem schnödesten Particularismus, einfach einer Vergrößerung Preußens um Land und Seute, mit der die deutsche Sprache nichts zu schassen hat. In Berlin behauptet man natürlich zwar das Gegentheil . . . Der Ursprung des heutigen Confliets liegt unverkennbar in dem unseligen Beginnen Oesterreichs und Preußens, die Sache Schleswig-Holsteins mit Beiseiteschiebung des Bundes zum Austrag bringen zu wollen, ein Versuch, der nicht allein völlig mißlungen ist, sondern dem Deutschland auch es zu verdanken hat, daß es innerhalb Jahresfrist nun bereits zum zweiten Male vor dem Risico eines Bürgerkrieges steht . . . Und selbst wenn man vor dem wirklichen Kriegsausbruch bewahrt bleibt, — eine Hoffnung, die wir erst dann ausgeben können, wenn der erste Kanonenschuß gefallen —, find nicht auch die materiellen Nachtheile in Anschluß zu bringen, welche so gespannte Situationen, wie wir sie nun in einem Jahre schon zum zweiten Male zu bestehen haben, im Gefolge führen ? Handel und Wandel geräth ins Stocken, Niemand wagt sich an größere weitausfchauende Geschäfte, die Börsenkurse sinken, das Geld wird theurer und die Ansprüche des Staates an den Geldbeutel des Einzelnen steigen. Seit 1850 hat Deutschland dreimal mobilisiren und Millionen für Rüstungen aufwenden müssen, nicht für sich, feine Sicherheit und fein Interesse, sondern lediglich, weil Oesterreich und Preußen entweder mit einander in Hader lagen, oder in ihrer Stellung als europäische Großmächte in Confliete sich hineingezogen sahen. Und gegenwärtig steht man wieder vor einer Mobilisimng, die man wiederum lediglich einem Zwiste Oesterreichs und Preußens zu verdanken hat, welcher überdies allein dem Umstande zuzuschreiben ist, daß beide mit Verleugnung ihrer Bundesstellung in einer deutschen Sache eigenmächtig ihren Weg zu gehen vorgezogen haben. Denn hätten beide Staaten in der Herzogthümerfrage sich lediglich, wie es in der Ordnung war, ihre Bundespflicht sich zur Norm dienen lassen, so wäre diese Angelegenheit längst regulirt und von einem Conflicte, wie er jetzt droht, somit selbstverständlich nicht die Rede." c) „Die Lage Oesterreichs." 2. Mai. „Die Friedensstimmung hat nicht lange gedauert. Fast gleichzeitig mit dem Bekanntwerden der Abrüstungsvereinbarung mit Preußen trafen höchst bedenkliche Nachrichten aus Italien ein, welche zu schleunigen ernsten Vorkehrungen in Venetien nöthigten und die kaum erwachte schwache Hoffnung auf Erhaltung des Friedens von Neuem in Frage stellten. Niemand zweifelt hier, daß die Florentiner Rüstungen mit auf das Conto der Liebesdienste unseres „getreuen Alliirten" zu schreiben und daß sie das unmittelbare Resultat der Verhandlungen sind, welche General Gavone mit Gras Bismarck wochenlang in Berlin gepflogen hat. Könnte hieran irgendein Zweifel noch obwalten, er würde gehoben durch die Prätensionen der ministeriellen Berliner Zeitung, welche eine Connexität Preußens und Italiens gegen Oesterreich unumwunden einräumt- Daß solche Erscheinungen nicht geeignet sind, die Stimmung gegen Preußen zu bessern, liegt auf der Hand, und Graf Bismarck befindet sich
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